Achtung! lest erst meine Anmerkung vom 24.02.2024 weiter unten im Text.

Einen Client auf Tasmote flashen:

Nun bin ich an dem Punkt angekommen an dem ich einen Client der noch nicht mit Tasmota arbeitet. I.d.R. ist auf gekauften WLAN-Clients eine Software installiert die mit einem Cloud-Dienst, meist in Fern-Ost zusammenarbeitet. Dies will ich jedoch nicht. Somit muss eine Software auf den Client die mit meiner Home-Automatic zusammenspielt. Hier kommt Tasmota ins Spiel.

Im vorherigen Kapitel habe ich beschrieben welche möglichkeiten es gibt. So gibt es Clients die direkt „over air“ geflasht werden können. Andere sind über die USB-Schnittstelle zu flaschen. Es gibt auch welche, bei denen das Gehäuse zu öffnen ist und hier sind Schnittstellen vorhanden die mittels eines USB/TTL-Konvertes mit dem PC verbunden werden. Und die ganz speziellen erfordern sogar Lötarbeiten am Gerät.

WLAN-Stecker Gosund SP1:

Das will ich mir zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht antuen. Daher habe ich mich für ein Gerät entschieden, das mittels des Raspberry über die Funkschnittstelle (over air) geflascht werden kann und somit keine Eingriffe in das Gerät erfordern. Weitere Einzelheiten zum Flashen werden in späteren Kapiteln behandelt.

Hier handelt es sich um einen WLAN-Stecker der Firma Gosund mit dem Typ: SP1. Also um ein Gerät, welches in die Steckdose gesteckt wird und an dem man einen Verbraucher anschließen kann, den man dann über besagte China-Cloud fernsteuert. Aber ich nicht 😉

Ich habe mir zu diesem Zweck eine seperate Micro-SD-Karte mit dem Betriebssystem wie im Kapitel A1 beschrieben vorbereitet und mittels Putty bin ich auf meinem Raspberry angemeldet.

Flashvorgang:

Hierzu ist die Verbindung zum Internet über meinen Router notwendig. Auch hier werden die erforderlichen Daten aus dem Netz geholt und in den Client geladen. Bei der Eingabe der Befehle achtet bitte äusserst genau auf die Schreibweise sowie Leerzeichen ect. Also los geht’s.

Zuerst muss das Packet „git“ installiert werden. Dazu gebe ich am Cusor folgenden Befehl ein:

sudo apt-get install git

Jetzt muss die Tuya-Covert Software in das Verzeichnis „tuya-convert“ installiert werden. Hierzu gebe ich folgendes ein:

git clone https://github.com/ct-Open-Source/tuya-convert

Ich wechsle nun in das Verzeichnis tuya-convert mit dem Befehl:

cd tuya-convert

Innerhalb des Ordners werden nun weitere Packete installiert mit der Eingabe:

sudo ./install_prereq.sh

Dieser Vorgang kann einige Zeit daueren und muss hin und wieder mit „y“ bestätigt werden.

Der Start des Flashvorgangs wird anschließend ausgeführt mit:

sudo ./start_flash.sh

Nach Bestätigung des Warntextes beginnt der Flashvorgang. Während dessen muss das Ausführen weiterer Dienste mehrmals mit „y“ bestätigt werden bis folgendes Fenster erscheint:

Wenn man hier angekommen ist, noch nicht mit Enter bestätigen!

Achtung! hier noch nicht mit ENTER bestätigen.

Als nächsten Schritt stecke ich den Stecker in eine Steckdose und versetzen ihn in den Einrichtungsmodus. Neue Stecker müssen i.d.R. nur eingesteckt werden und beginnen zum Zeichen der Bereitschaft zu blinken. Ggf. ist er in die Werkseinstellung zurück zu versetzen. Dazu längere Zeit (bis zu 1 Minute) den Knopf drücken bis diese klickt und zu blinken beginnt. Sollte er das nicht, siehe unten meinen Tipp.

Jetzt nehme ich mein Handy zur Hand und sehen in der WiFi Konfiguration nach ob sich ein Access Point mit der SSID „vtrust-flash“ befindet. Dieses wähle ich aus und verbinde mich mit ihm um eine WLAN-Brücke herzustellen. Diese Brücke verbindet nun meinen Raspberry über WLAN zum Gosund Stecker.

So, Jetzt kann mit – ENTER – bestätigt werden.

Der Flashvorgang läuft ab und kann eine Weile dauern.

Zum Schluss ist noch „2“ für Flash Tasmota auswählen und mit „y“ bestätigen.

Nun ist der Flasch beendet. Soll ein weiterer Stecker direkt im Anschluss geflasht werden, kann man diesen einstecken und mit „y“ bestätigen und das Flashen beginnt wieder nach sudo ./start_flash.sh von neuen.

Wie bereits oben erwähnt, habe ich eine seperate Micro-SD-Karte zum Flashen, auf der sich nur oben beschriebene Programme befinden. Somit muss ich lediglich, wenn ich zu einem späteren Zeitpunkt eine neue Steckdose flashen möchte, diese in meinen Raspberry stecken, in das Verzeichnis tuya-convert mit: cd tuya-convert wechseln und kann dann direkt sudo ./start_flash.sh starten. Aber dies nur am Rande.

Bereits geflashte Stecker kaufen?

Nachtrag vom 24.02.2023

Ich habe nach einiger Zeit mal wieder versucht zwei Steckdosen (SP112) zu flaschen, ging gehörig daneben. Entweder haben die Hersteller zwischenzeitlich den Trick mit dem flashen „over air“ einen Riegel vorgeschoben, die wollen halt ihre Cloud verkaufen oder mit meiner Software war etwas nicht i.O. Bei einer Neuinstallation von RaspberryPi OS ließ sich das vtrust-flash Netz nicht aktivieren. Somit denke ich, daß das OTA-Flashen (flashen over air) wohl nicht mehr geht. Leider habe ich die Stecker, trotz intensivster Bemühungen nicht mehr zum laufen gebracht. Selbst durch öffnen und mit einem USB-TTL-Konverter brachte ich sie nicht mehr hin (siehe hierzu Kapitel C3), obwohl diese Methode immer gehen sollte. Einmal verbogen, immer verbogen. Ich werde mir zukünftig gleich geflaschte Stecker auf Tasmota zulegen, denn die gibt es seit einiger Zeit im Handel und sind auch nicht teurer. Ich sehen hierin keinen Nachteil, sondern vielmehr die Tatsache, daß sich Tasmota etabliert hat und für den Handel interessant wird.

Mit Tasmota Stecker kann man direkt ab hier beginnen, siehe auch Kapitel B3.

Stecker mit Router verbinden:

Um meinen Stecker mit dem Router zu verbinden suche ich nun unter den WiFi-Einstellungen ein neues WLAN-Netz (z.B. mit dem Handy). Das Netz müsste nun die Bezeichnung „tasmota-xxxx“ haben. Wobei xxxx für die hintersten Zeichen der MAC-Adresse stehen. Und verbinde mich mit ihm.

Hier gebe ich die SSID und das Passwort meines WLAN ein und bestätige mit „Save“.

Danach suche ich in meinem Router nach der neu hinzugekommenen IP-Adresse und geben diese in die Adresszeile meines Internetbrowsers ein. Jetzt noch einige kleine Einstellungen und die Steckdose ist betriebsbereit. Im nächsten Kapitel beschreibe ich, wie die IP-Adresse im Router fixiert werden sollte.

Ich muss Tasmota noch sagen um welches Gerät es sich handelt. Dazu kann man die GPIO-Ports einzeln konfigurieren oder ein Template aus dem Internet laden. Aber ich habe Glück, für meine Gosund SP1 gibt es schon eine Konfiguration die ich lade und noch das Template unter Configure Other auf Aktiv setzen. Ganz wichtig, Save nicht vergessen.

Noch ein kleiner Tipp:

Sollte beim Einrichten des Steckers etwas schief laufen und der Stecker ist nicht mehr ansprechbar kann es notwendig sein ihn zurückzusetzen. Zwar kann die ursprüngliche Software nicht mehr aufgespielt werden, aber Tasmota lässt sich reseten. Dazu wird empfohlen länger Zeit (min 40 Sekunden) den Taster auf dem Stecker gedrückt zu halten. Danach sollte wieder das Tasmota WLAN-Netz zur Verfügung stehen ( „tasmota-xxxx“ ) und er kann ab “ Stecker mit Router verbinden“ wieder konfiguriert werden. Bei mir hat das aber nicht immer geklappt.

Ein weiterer Trick ist, die Gosund an eine Mehrfachsteckdose mit Schalter anzustecken. Nun den Schalter im 1-2 Sekundenrhythmus mehrmals (ca. 5 mal) ein und auszuschalten. Nun sollte Tasmota wieder resetet sein und der Stecker kann erneut angemeldet werden. Ab Stecker mit Router verbinden.

Damit ist mein Client betriebsbereit und kann wie in Kapitel B4 beschrieben in den ioBroker eingebunden werden.

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