Wer hat sich nicht schon einmal gefragt, was bedeuten die Zahlen und Buchstaben auf einem Autoreifen. Die meisten werden zwar die gängigsten Kürzel kennen, dennoch will ich hier etwas Licht ins Dunkle bringen und auch ein paar Worte zur Nutzung sagen.

Die deutlichste Kennzeichnung sind die Angaben zu Größen-, Geschwindigkeits- und Tragkraftklasse.

Außerdem gibt es noch die DOT Kennzeichnung. Hierrunter verbirgt sich Herstellungswoche und Herstellungsjahr. Z.B. 3312 bedeutet, der Reifen wurde in der 33. Woche 2012 hergestellt.

„MS“ oder „M+S“ sind die Bezeichnungen für Winterreifen (Matsch und Schnee bzw. mud and snow). Offiziell ist aber dieses Symbol gebräuchlich.

„rf“ (reinforced) oder „XL“ – stehen für einen speziell verstärkten Reifen (meist mit höherer Traglast). Sie finden oft bei Anhängern Anwendung. Als C-Reifen werden verstärkte Reifen für Leicht-Lkw, Vans und Transporter bezeichnet. Das „C“ steht je nach Hersteller für „Commercial“ oder „Cargo“.

Aufgerund des speziellen Profils ist bei der Montage die Laufrichtungsanzeige zu beachten.

Dem Reifendruck kommt eine besondere Bedeutung zu. Ein zu geringer Luftdruck führt dazu, dass der Reifen „gewalkt“ wird, stark abnutzt und das Fahrzeug eine schlechte Strassenlage aufweist. Ein zu hoher Luftdruck führt dazu, dass die Lauffläche nicht voll auf der Fahrbahn aufliegt und damit die Bodenhaftung abnimmt. Der Bremsweg wird deutlich länger und die Abnutzung der Lauffläche nimmt ebenfalls zu. Den richtigen Reifendruck entnimmt man der Bedienungsanleitung zum Fahrzeug. Oft findet man ihn auch im Tankdeckel oder am Türholm. Die Angabe auf dem Reifen weist lediglich auf den Maximal möglichen Luftdruck hin.

Bei Erreichen einer Profiltiefe von 4 mm sollte der Reifen erneuert werden, auch wenn die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe 1,6 mm beträgt.

Obwohl die Profiltiefe noch ausreicht und der optische Zustand des Reifens enwandfrei ist, sollten Reifen spätestens alle 5 Jahre erneuert werden. Die Reifen altern, egal ob sie gefahren werden oder nicht. Ebenso härten die Gummimischungen aus, was die Reifen brüchig und nicht mehr reißfest macht. Bei Wohnwagenreifen ist mit der 100er Zulassung ein Austausch nach 6 Jahren Pflicht und sollte auch ohne 100er Zulassung unbedingt eingehalten werden.

Das Reifendruckkontrollsystem (RDKS)

Es gibt aktive (direkte) Reifendruckkontrollsysteme und passive (indirekte). Aktive RDKS arbeiten mit einem Drucksensor, der innen am Rad-Ventil oder an der Felge oder auf dem Ventil anstelle der Ventilkappe sitzt. Dieser Sensor misst den Innendruck sowie die Lufttemperatur der Reifen und überträgt die Messdaten kabellos zum Steuergerät im Fahrzeug. Passive RDKS verfügen über keinen Drucksensor im Rad, sondern schließen aus der steigenden Drehzahl der Räder auf einen Druckverlust – unter beispielsweise Zuhilfenahme des ABS-Sensors. Das passive RDKS basiert nur auf dem Vergleich der Raddrehzahlen untereinander. Ein gleichzeitiger Druckverlust in allen Reifen könnte unerkannt bleiben. Aktive RDKS sind teurer, weil sie extra Steuergeräte und Sensormodule benötigen, messen dafür aber auch genauer.

Für alle neu zugelassenen Autos (Pkw, Wohnmobile, Geländewagen) ist das Reifendruckkontrollsystem seit 01. November 2014 gesetzlich vorgeschrieben.